Es gibt viele Möglichkeiten Prostatakrebs zu behandeln. Wir beraten immer im Team – disziplinübergreifend.
Für das Prostatakarzinom werden verschiedene Therapiemöglichkeiten empfohlen. Bei der Endscheidungsfindung, welche Form am besten für Sie ist, helfen wir Ihnen.
Nach Eingehen Ihrer Befunde in unserem Zentrum werden diese vor einer abschließenden Therapieempfehlung zunächst immer erst in einer interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen, an welcher im Falle einer Erstbehandlung sowohl Urologen als auch Strahlentherapeuten bzw. nach bereits erfolgter Erstbehandlung zusätzlich andere Fachrichtungen (z.B. Pathologen, Radiologen und Onkologen) teilnehmen. Prinzipiell sollten Sie erst nach eingehender Beratung und vorliegen aller Befunde eine Entscheidung fällen.
Operation und Bestrahlung haben zum Ziel, den Tumor zu heilen, also die Tumorzellen möglichst vollständig zu entfernen oder zu zerstören. Beide Verfahren haben gute Heilungsraten, können aber auch mit verschiedenen Nebenwirkungen verbunden sein.
Wenig aggressive Karzinome müssen unter Umständen nicht sofort behandelt werden. Um ein mögliches Fortschreiten der Erkrankung erkennen zu können und ggf. eine heilende Behandlung noch rechtzeitig zu einem späteren Zeitpunkt einleiten zu können, sollten dann aber regelmäßige Kontrolluntersuchungen erfolgen.
Die Hormonentzugstherapie verzögert das Tumorwachstum, ohne den Tumor selbst zu heilen. Sie kann bei Männern, für welche wegen Begleiterkrankungen oder hohem Lebensalter eine Operation bzw. Bestrahlung nicht zu empfehlen ist, auch als erste Behandlungsmaßnahme in Frage kommen.
Radikale Prostataentfernung
Bei der radikalen Prostatentfernung werden die gesamte Prostata mit der dadurch verlaufenden Harnröhre sowie die beiden Samenbläschen und teilweise die Samenleiter entfernt. Durch spezielle Präparationstechnik gelingt es uns aber, die für das Wasserhalten wichtigen Schließmuskelstrukturen und die für die Potenz notwendigen Gefäßnervenbündel zu schonen, wobei die individuelle Ausdehnung des Tumors jeweils zu berücksichtigen ist und auch mit sogenannten Schnellschnittuntersuchungen während der Operation überprüft werden kann.
Sentinel-Lymphknotenchirurgie
1998 wurde durch den Leiter unseres Zentrums (heutigen Klinikdirektor), PD. Dr. med. F. Wawroschek, weltweit erstmalig ein neues Operationsverfahren zur Lymphknotenchirurgie beim Prostatakarzinom im Klinikum Augsburg erfolgreich erprobt.