Bestrahlung
Bei der Bestrahlung wird radioaktive Strahlung direkt auf das Tumorgewebe gerichtet. Die Zellkerne werden so geschädigt, dass die Krebszellen sich nicht mehr teilen können und absterben. Nachteil ist, dass die Strahlung sowohl auf gesunde Zellen ebenso wie auf Krebszellen wirkt. Es ist heute aber möglich, die Strahlung so zielgerichtet auszusenden, dass überwiegend Krebszellen zerstört werden. Dadurch ist die Bestrahlung mit der Operation in Bezug auf Heilungschancen und Nebenwirkungen vergleichbar.
Man unterscheidet zwischen der Bestrahlung von außen durch die Haut (perkutane Strahlentherapie) und der Bestrahlung von innen (Brachytherapie).
Die technische Ausstattung besteht aus insgesamt 3 modernsten Bestrahlungsgeräten (Linearbeschleunigern) mit der Möglichkeit zur bildgesteuerten und intensitätsmodulierten Strahlentherapie. Ebenso steht ein modernes Planungssystem zur dreidimensionalen und intensitätsmodulierten Bestrahlungsplanung zur Verfügung. Mit einem Therapiesimulator können die Bestrahlungspläne unter Durchleuchtung am Patienten überprüft und eingezeichnet werden.
Beim Prostata-Karzinom kann die Strahlentherapie in verschiedenen Krankheitssituationen eingesetzt werden, dies wird jeweils gemeinsam mit den Urologen in der interdisziplinären Tumorkonferenz festgelegt. Im Einzelnen ist eine + strahlentherapeutische Behandlung in folgenden Krankheitssituationen möglich:
- Eine alleinige Strahlentherapie der Prostata mit oder ohne vorgeschaltete antihormonelle Therapie.
- Eine postoperative Bestrahlung im Falle knapper Schnittränder und/der eines fortgeschrittenen Tumorstadiums mit oder ohne Lymphknotenbefall.
- Eine Bestrahlung der Prostataloge im Falle eines erneuten PSA-Anstieges nach Operation.
Vor- und Nachteile
Aufgrund der heutigen Bestrahlungstechniken wird eine Strahlentherapie in der Regel sehr gut vertragen. Stärkere Nebenwirkungen im Bereich der Blase oder des Enddarms sind eine seltene Ausnahme.
Bei der alleinigen Bestrahlung der Prostata bieten wir inzwischen in Zusammenarbeit mit der Urologie an, diese zunächst mit so genannten Goldmarkern zu markieren. Diese werden unter sonographischer Kontrolle in die Prostata eingebracht, um die Lage der Prostata auf den Kontrollaufnahmen während des Behandlungszyklus noch besser zu erkennen und so auch kleinste Lageabweichungen jeweils berücksichtigen zu können.